FOCUS online/Wochit „Putins Koch“ soll Parallel-Armee in Russland aufbauen
Dienstag, 25.10.2022, 20:04
Die Ukraine wehrt Angriffe mit iranischen Drohnen immer erfolgreicher ab. Mangels Alternativen setzt die russische Armee immer mehr auf Attacken aus dem Hubschrauber. In Melitopol wurden fünf Menschen bei einer Bombenexplosion verletzt. Alle Meldungen zum Ukraine-Krieg hier im Ticker.
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Nach Bomben-Vorwurf meldet AKW-Betreiber verdächtige Arbeiten von Russen
19.07 Uhr: Der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom hat verdächtige Aktivitäten im russisch besetzten AKW Saporischschja gemeldet. Man nehme an, Russland plane dort einen Terroranschlag mit Kernmaterial und radioaktiven Abfällen, heißt es in einer Mitteilung von Enerhoatom. Zuvor hat Russland behauptet, die Ukraine baue eine „schmutzige Bombe“, um einen Anschlag Russland in die Schuhe zu schieben.
Das russische Militär habe an Lagertanks für verbrauchten Kernbrennstoff im Lauf der vergangenen Woche nicht autorisierte Arbeiten durchgeführt, heißt es nun von Enerhoatom. Weder ukrainische Techniker noch Beobachter der Internationalen Atomenergiebehörde seien in den Bereich der Anlage gelassen worden. Auf dem Gelände befänden sich 174 Behälter mit Kernbrennelementen.
„174 Container werden auf dem Gelände gelagert, jeder von ihnen enthält 24 Bündel abgebrannter Kernbrennstoffe. Die Zerstörung dieser Container durch Detonation wird zu einem Strahlenunfall und einer Strahlenkontamination von mehreren hundert Quadratkilometern der Umgebung führen.“ Enerhoatom forderte die IAEA auf zu klären, was im größten Atomkraftwerk Europas vor sich gehe.
Zuvor hatte William Alberque, ein in Berlin ansässiger Experte des International Institute for Strategic Studies, auf Twitter darauf hingewiesen, dass sich bei einer „schmutzigen Bombe” mit großer Wahrscheinlichkeit die Quelle des radioaktiven Materials zurückverfolgen ließe. Daher könne Russland im Falle einer solchen Attacke nicht die Ukraine dafür verantwortlich machen.
Moskau mehr Rekruten an die Grenze schicken und Mängel beseitigen
17.37 Uhr: Russlands Führung will nach eigenen Angaben weitere Einheiten in Grenzregionen nahe der Ukraine schicken und die neuen Rekruten künftig besser ausrüsten. „In mehreren Regionen, besonders den grenznahen wie Belgorod, sind Maßnahmen für Zusatzreaktionen nötig, die wir sowohl mit den Regionen als auch mit der Regierung erarbeiten„, sagte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Dienstag bei einer Regierungssitzung. Sobjanin wurde von Kremlchef Wladimir Putin Anfang der Woche zum Regionalkoordinator im Krieg erklärt. Putins zweiter Koordinator für die Militäroperation, Regierungschef Michail Mischustin, versprach mehr Geld für Ausrüstung.
Acht Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beklagt Moskau zunehmend auch den Beschuss des eigenen Staatsgebiets. Vor diesem Hintergrund forderte Sobjanin nun, die Sicherheitsmaßnahmen entlang der Grenze zu erhöhen. Konkrete Maßnahmen nannte er jedoch nicht.
Laut Regierungschef Mischustin hat das Kabinett weiteres Geld angewiesen, um Ausrüstung für die Soldaten zu beschaffen. “Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Verteidiger keinen Mangel an ihrer Ausstattung verspüren“, sagte Mischustin auf der von Präsident Putin geleiteteten Regierungssitzung. In den letzten Wochen häuften sich Beschwerden darüber, dass viele der von Putin einberufenen Soldaten sich ihre Ausrüstung selbst besorgen müssen, weil in den Armeebeständen kein oder nur mangelhaftes Rüstzeug vorhanden war. Die in sozialen Netzwerken verbreiteten Videos über rostige Funkgeräte, verschlissene Rucksäcke und fehlende Thermo-Unterwäsche gelten als zunehmend problematisch für die Kampfmoral der russischen Truppe.
Wagner-Boss könnte Putin mit neuem Bataillon gefährlich werden
15.34 Uhr: Die russische Söldnertruppe Wagner ist berüchtigt - und könnte im Ukraine-Krieg zunehmend mehr Kontrolle übernehmen. Denn ihr Gründer, der kremlnahe Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin, gewinnt angesichts der Unstimmigkeiten im Kreml und der Kritik an der Kriegsführung des russischen Präsidenten Wladimir Putins immer mehr an Macht. Die US-amerikanische Denkfabrik „Institute for the Study of War“ berichtet nun, dass Prigoschin derzeit parallel zu den russischen Streitkräften eine militärische Struktur aufbaue, die Putins Herrschaft bedrohen könnte.
Zuvor soll sich Prigoschin, auch bekannt als „Putins Koch“, kürzlich beim Präsidenten über das Vorgehen des russischen Militärs beschwert haben. Das berichtet die „Washington Post“ unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute US-Beamte.
imago/ITAR-TASS Jewgeni Prigoschin, der Chef der Wagner-Gruppe.
Prigoschin selbst bestreitet das Treffen auf Anfrage. Doch dem Informanten zufolge wolle Prigoschin den Druck auf Putin erhöhen, seiner Söldnergruppe mehr Geld zu geben. „Prigoschins Entscheidung, Putin zu konfrontieren, ist nur das jüngste Zeichen seiner Unzufriedenheit“, zitiert die Zeitung den Informanten. Wagner selbst bestreitet ein Treffen.
Russische Militärblogger hätten mitgeteilt, dass Prigoschin deswegen die Bildung eines Freiwilligenbataillons vorantreibt. Angeworben werden die Rekruten von dem ehemaligen Offizier des Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB), Igor Girkin. Girkin gilt als russischer Ultranationalist, der unter anderem an der Krim-Annexion 2014 beteiligt war.
Die Kooperation der beiden könne eine nationalistische Wählerschaft antreiben, mutmaßen russische Militärblogger. Zuvor sei es Girkin kaum möglich gewesen, ein Freiwilligenbataillon zu errichten, da ihm die Ressourcen fehlten. Diese soll ihm jetzt Prigoschin liefern. Hardliner Prigoschin selbst erhoffe sich dadurch mehr Unterstützung aus der Bevölkerung für sein Ziel „Krieg bis zum Sieg“, so die Analysten des „ISW“.
Surftipp: Putins Schattenarmee - Söldnergruppe Wagner: Was Sie zu den Killern wissen sollten
Experten: Russische Truppen haben mutwillig Wasserversorgung in Mykolajiw gekappt
12.49 Uhr: Nach einem Bericht der „BBC“ haben russische Truppen im besetzten Mykolajiw mutwillig die Wasserversorgung gekappt. Wie Militär- und UN-Experten dem britischen Nachrichtensender berichteten, hätte Putins Armee am 12. April die Wasserleitungen in der Stadt zerstört – dort, wo die unterirdischen Rohre an der Oberfläche auftauchen. Das sollen auch Satellitenbilder beweisen.
„Ich glaube, dass die Zerstörung durch die absichtliche Platzierung einer Sprengladung direkt unter dem Rohr oder auf dem Rohr, an der verwundbarsten Stelle, verursacht wurde“, sagt Chris Cobb Smith, Experte für militärische Forensik, zu „BBC“. Acht Stunden lang seien 40 Millionen Liter Wasser ausgelaufen, ehe die Versorgung abgestellt wurde. Seither haben die Bewohner kein sauberes Trinkwasser mehr und müssen sich ihr Wasser an Verteilungsstellen beschaffen.
Bombe verletzt in besetzter Stadt Melitopol fünf Menschen
09.45 Uhr: In der russisch besetzten Stadt Melitopol im Süden der Ukraine ist am Dienstagmorgen eine Bombe explodiert. Das teilte die Stadtverwaltung nach Meldungen russischer Nachrichtenagenturen mit. Der Sprengsatz in einem Auto sei an einem Geschäftszentrum gezündet worden, in dem auch der örtliche Rundfunk sitzt. Fünf Menschen, darunter Mitarbeiter des Rundfunks, seien verletzt worden.
Melitopol dient der Besatzung als Verwaltungssitz für das Gebiet Saporischschja, das Russland für annektiert erklärt hat. Die eigentliche Gebietshauptstadt Saporischschja ist weiter in ukrainischer Hand.
Die Besatzungsverwaltung sprach von einem Terroranschlag. Belegt wurde das nicht. Zugleich ist bekannt, dass ukrainische Kräfte den Kampf in besetzten Gebieten mit Partisanentaktik fortsetzen. Schon in der Nacht habe es in Melitopol sieben Explosionen durch ukrainischen Beschuss gegeben, meldeten russische Agenturen.
Im Bericht des ukrainischen Generalstabs hieß es am Dienstagmorgen, in den vergangenen 24 Stunden seien viele Frontabschnitte von russischer Artillerie beschossen worden. Kämpfe habe es bei Bachmut und Awdijiwka im Donbass gegeben. Die russische Truppen bereiteten sich weiter auf eine Verteidigung der von ihnen besetzten Stadt Cherson vor. Unabhängig überprüfbar waren die Militärangaben nicht.
Russland setzt mangels Alternativen auf Hubschrauber-Angriffe
Dienstag, 25. Oktober, 08.14 Uhr: Nach einem Kurzbericht des britischen Geheimdienstes sind seit Beginn des Angriffskrieges die Verluste von 23 russischen Ka-52 Hokum Angriffshelikoptern bestätigt worden. Das entspricht einem Viertel der Ka-52-Helikopter der Flotte, die für die Luftwaffe im Einsatz sind. Insgesamt hat Russland 50 Helikopter im Kampf verloren.
Die russischen Angriffshubschrauber sind insbesondere durch tragbare Luftabwehrsysteme der Ukrainer beschädigt worden, während die Helikopter oft ohne Deckung von Kampfjets ihre Einsätze fliegen – anders als die russische Militärdoktrin es vorschreibt. Russland habe es bislang nicht geschafft, die Hoheit über den Luftraum zu gewinnen. Diese würde es ihnen ermöglichen, Luftnahunterstützung an der Front zu liefern. Zudem werde die Artilleriemunition langsam knapp. Auf Grund dieser Faktoren setzen die russischen Kommandeure vermutlich verstärkt auf risikoreiche Hubschrauber-Attacken. Sie sind eine der wenigen letzten Optionen für die Nahunterstützung der kämpfenden Truppen am Boden.
Kämpfe auf Sparflamme: Nur einzelne Angriffe in Ost- und Südukraine
13.52 Uhr: Vor einer erwarteten Großoffensive der Ukrainer im südlichen Gebiet Cherson hat es entlang der Front nur vereinzelt Gefechte gegeben. Das ging am Montag aus den Lageberichten der russischen und ukrainischen Streitkräfte hervor. Das Verteidigungsministerium in Moskau berichtete von der Abwehr ukrainischer Angriffe im östlichen Raum Kupjansk und Lyman sowie nördlich des besetzten Schwarzmeerhafens Cherson. Kiew wiederum vermeldete, russische Attacken auf die Städte Bachmut und Soledar zurückgeschlagen zu haben. Sie sind im Donbass Teil eines Verteidigungswalls vor dem Ballungsraum Slowjansk und Kramatorsk.
Im Norden verlaufen die Gefechte demnach an der Gebietsgrenze zwischen Charkiw und Luhansk und teilweise in Donezk. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, sprach von Gefechten auf Bataillons- und Kompanieebene. Er berichtete auch von angeblich erfolglosen Angriffen ukrainischer Truppen auf mehrere Dörfer im Gebiet Cherson. Auf der Gegenseite meldete der ukrainische Generalstab Gefechte im Donbass um die Städte Soledar und Bachmut sowie weiter südlich um Awdijiwka und Marjinka. Unabhängig ließen sich die Angaben der Kriegsparteien nicht überprüfen.
Vermutet wird indes, dass eine ukrainische Großoffensive bevorsteht. Als wahrscheinlichstes Angriffsgebiet gilt der russische Brückenkopf nordwestlich des Dnipro im Gebiet Cherson einschließlich der Gebietshauptstadt selbst. Hier sind die Nachschubwege der Russen weitgehend blockiert. Allerdings werden auch ukrainische Vorstöße im Gebiet Saporischschja Richtung Asowsches Meer nicht ausgeschlossen. Berichte über Truppenkonzentrationen auf beiden Seiten häuften sich.
Ukraine erwartet keinen russischen Abzug aus Cherson - sondern Umgruppierung
12.59 Uhr: Der ukrainische Militärgeheimdienst erwartet keinen Abzug russischer Truppen aus der besetzten Stadt Cherson im Süden der Ukraine. Im Gegenteil bereite sich die russische Armee auf eine Verteidigung der Stadt vor, sagte der Leiter des Geheimdienstes, Kyrylo Budanow, am Montag in Kiew. „Die russischen Besatzer erwecken nur die Illusion, dass sie Cherson verlassen, tatsächlich bringen sie aber neue Militäreinheiten dorthin“, sagte er dem Portal „Ukrajinska Prawda“. Unabhängig überprüfbar waren Budanows Angaben ebenso wenig wie die der russischen Seite zur Lage in Cherson.
Budanow sieht in den russischen Informationen zum Abzug der Besatzungsverwaltung und der russischen Banken sowie zur Räumung von Krankenhäusern eher ein Ablenkungsmanöver. Er sagte, die neu herangeführten Truppen achteten darauf, dass ihnen im Fall eines ukrainischen Vorstoßes der Rückweg über den Dnipro offen bleibe.
In dem Angriffskrieg seit genau acht Monaten ist Cherson als einzige ukrainische Gebietshauptstadt in russische Hand gefallen. Moskau hat den Anschluss der Stadt und des Verwaltungsgebietes an Russland erklärt. Seit Wochen dringt aber die ukrainische Armee immer weiter in den russischen Brückenkopf am nordwestlichen Ufer des Flusses Dnipro vor.
Russen greifen Ukraine an etlichen Fronten an und attackieren weiter auch zivile Ziele
11.20 Uhr: Die russische Armee hat nach Informationen des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte etliche Angriffe an mehrere Fronten durchgeführt. Zivile Infrastruktureinreichtungen in den Siedlungen Bakhmut, Saporischja, Mykolaiv und Novotavrycheske gerieten unter Beschuss, berichtet „Ukrainska Pravda“. In dem Bericht ist von 2 Raketenangriffen und 28 Luftangriffen die Rede. Von Verletzten oder Toten ist bisher nichts bekannt. Zudem bestehe die Gefahr von weiteren Raketen- und Luftangriffen auf kritische Infrastruktur aus dem Nachbarland Belarus. Dabei könnten auch iranische Drohnen zum Einsatz kommen, so die Befürchtung der Ukrainer.
Insgesamt spricht der Generalstab der ukrainischen Streikräfte auf Facebook von Angriffen an sieben weiteren Fronten. Sloboda, Kupiansk, Lyman, Avdiivka, Novopavlivka, Saporischja und am südlichen Bug.
Die ukrainischen Streitkräfte haben dem Bericht zufolge elf Angriffe durchgeführt. Sie sollen dabei militärische Ausrüstung und Waffen der Russen zerstört haben. Außerdem soll die ukrainische Luftverteidigung zwölf´Shahed-136 UAVs (iranisches unbemanntes Luftfahrzeug) abgeschossen haben.
Militärblogger: Lage der Russen in Cherson ist „düster“
10.02 Uhr: Die Lage des russischen Militärs in Cherson sei „düster“. Das schreibt ein russischer Blogger, der als Soldat dient (sogenannter Milblogger), den die US-amerikanische Denkfabrik „Institute for the Study of War (ISW)“ in ihrer Analyse zitiert.
Der Milblogger schreibt, es habe sich als „praktisch unmöglich“ erwiesen, Truppen aus der vordersten Verteidigungslinie zu evakuieren. Moskau hat seine Truppen aus dem Westen der Region abgezogen und die Bewohner der Stadt aufgefordert, ihre Häuser und Wohnungen „sofort“ zu verlassen. Es wird mit einer Gegenoffensive der Ukraine gerechnet. Dem Blogger zufolge bleibe nur noch die Frage, wie die russische Führung den endgültigen Rückzug abschließt und der Bevölkerung erklärt.
Uncredited/AP/dpa Evakuierte Personen aus Cherson gehen nach ihrer Ankunft am Bahnhof in Dschankoj eine Treppe hoch.
London: Ukraine wehrt Angriffe mit iranischen Drohnen immer besser ab
Montag, 24. Oktober, 08.04 Uhr: Die Ukraine wehrt immer erfolgreicher die von Russland eingesetzten iranischen Kampfdrohnen ab. Das teilt das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Morgen-Update auf Twitter mit.
Dabei beruft sich das Ministerium auf offizielle Quellen, darunter Präsident Selenskyj, die angeben, dass bis zu 85 Prozent der Angriffe mit den Kamikaze-Drohnen abgefangen werden. Unabhängig prüfen lassen sich die Informationen nicht.
Russland setzt wahrscheinlich eine große Anzahl iranischer Shahed-136-Drohnen ein, um die zunehmend wirksame ukrainische Luftverteidigung zu durchdringen und damit Engpässe im eigenen Arsenal zu kompensieren.
London: Russland will besetzte Gebiete mit Söldnern absichern
Sonntag, 23. Oktober, 10.23 Uhr: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste bereitet Russland mit großem Aufwand die Verteidigung seiner besetzten Gebiete in der Ukraine vor. Dies solle mutmaßlich rapide ukrainische Gegenoffensiven abwehren, hieß es am Sonntag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter.
Der Chef der Söldnereinheit „Wagner“, Jewgeni Prigoschin, habe Mitte Oktober online angekündigt, mit seinen Teams eine abgesicherte „Wagner-Linie“ aufzubauen, um die besetzte Region Luhansk zu verteidigen. Den Angaben Prigoschins zufolge sei es wahrscheinlich, dass auch der Fluss Siwerskyj Donez in diese Verteidigungszone integriert werden solle, hieß es von den Briten. Auf veröffentlichten Bildern sei ein Abschnitt mit neu errichteten Panzerabwehrsystemen und Gräben südöstlich der Stadt Kreminna in der Region Luhansk zu sehen.
Russen melden Tote in Grenzregion nach Beschuss von ukrainischer Seite
17.12 Uhr: Der Gouverneur der russischen Grenzregion Belgorod hat der Ukraine erneut schweren Beschuss des Gebiets vorgeworfen. Zwei Menschen seien dabei am Samstag in der Grenzstadt Schebekino getötet worden, teilte Wjatscheslaw Gladkow mit. Elf Menschen seien verletzt worden, vier von ihnen schwer.
Gladkows Angaben zufolge wurde bei dem Beschuss auch Energie-Infrastruktur getroffen. Details nannte er nicht. Rund 15000 Menschen seien aber zeitweilig ohne Strom, Heizung und Wasser gewesen. Auch die Ukraine teilte nach massiven russischen Raketenangriffen mit, dass am Samstag im Land Hunderttausende Menschen ohne Strom gewesen seien.
Das Gebiet Belgorod beklagt mit anderen Grenzregionen wie etwa Kursk und Brjansk schon seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine immer Feuer von der Gegenseite. Eingeräumt hat die Ukraine die Vorwürfe nicht. Russland hatte immer wieder gedroht, noch härter in dem Krieg vorzugehen und auch Kommandozentralen in Kiew ins Visier zu nehmen, wenn der Beschuss nicht aufhöre.
Nach Darstellung des Gouverneurs hat sich die Lage in den vergangenen Wochen weiter verschärft. Wer sehr nah an der Grenze zur Ukraine lebe, solle deshalb in der Nähe von Moskau untergebracht werden, sagte er. Gladkow ordnete zudem eine strengere Bewachung von Objekten der Energie-Infrastruktur an. Er hatte auch die Herbstferien vorgezogen und verlängert wegen der gespannten Lage.
Pro-russische Behörden: Alle Zivilisten sollen Cherson „sofort“ verlassen
14.11 Uhr: Die pro-russischen Behörden in Cherson haben alle Zivilisten aufgefordert, die Stadt „sofort“ zu verlassen. „Aufgrund der angespannten Lage an der Front, der erhöhten Gefahr eines massiven Beschusses der Stadt und der Bedrohung durch terroristische Anschläge sollten alle Zivilisten die Stadt sofort verlassen und auf das linke Ufer des Dnipro überwechseln“, heißt es in der Mitteilung.
Russische Raketen treffen erneut Energie-Infrastruktur
10.44 Uhr: Die jüngsten Raketenangriffe haben in der Ukraine erneut wichtige Energie-Infrastruktur getroffen. Das teilte der staatliche Energieversorger mit. Demnach geben es Stromausfälle in mehreren Regionen.
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„30 Prozent der kritischen Infrastruktur sind zerstört, 70 fehlen noch“
FOCUS online/Wochit „30 Prozent der kritischen Infrastruktur sind zerstört, 70 fehlen noch“
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